Pollen, Hausstaub & Haselnüsse

Die ayurvedische Antwort auf Allergien

Die Nase läuft, die Augen tränen, die Luft bleibt weg oder die Haut wird rot, juckt und nässt. Was sich anhört wie die Symptome einer richtig fiesen Krankheit, kennen vermutlich viele von euch in der einen oder anderen Ausprägung: 

Die Rede ist von Allergien, die sich teilweise massiv auf die Lebensqualität auswirken können.

Im Ayurveda wird eine Allergie ganzheitlich mit dem jeweiligen Menschen in Verbindung gebracht, seiner Dosha-Konstitution, seiner körperlichen und mentalen Verfassung, sowie den aktuellen Lebensumständen. Deshalb wird ein Ayurveda-Therapeut die Behandlung auch immer ganz individuell auf den Einzelfall abstimmen.

Du kannst aber bereits vorbeugend einiges tun, oder dir auch bei einer bestehenden Allergie eine starke Basis schaffen, um deine Beschwerden so gut es geht zu lindern. Warum Stoffwechsel und Verdauung dabei eine ganz wichtige Rolle spielen, und wie du dich schon mit wenigen „Tricks“ besser fühlen kannst, erfährst du hier: 

Allergie: Unser Körper unter Dauerbeschuss

Im Ayurveda wird eine Allergie – wie im Prinzip auch in der westlichen Medizin – als eine Art hypersensible Immunantwort des Körpers auf Allergene verstandenDiese körperfremden Stoffe sind zwar grundsätzlich harmlos, doch vor allem Pollen-, Hausstaub-, Tierhaar- sowie die verschiedensten Lebensmittelallergien machen heutzutage vielen Menschen das Leben schwer.

Aus dem Kontakt mit den Allergenen unter anderem durch Einatmen oder Berührung können sich auch allergiebedingte Krankheiten entwickeln, darunter Asthma, Ekzeme oder Nesselsucht. 

Übrigens: Auch wenn die Neigung, eine Allergie zu entwickeln, teilweise genetisch bedingt ist, ist auch die spontane Entstehung im Laufe des Lebens möglich.

Unverdautes: die eigentliche Wurzel allergischer Reaktionen

Oberflächlich betrachtet wird eine Allergie durch Allergene verursacht, also zum Beispiel Blütenpollen. Wir atmen sie ein, und schon geht’s los mit „Hatschi“ ohne Ende. Aber warum reagiert unser Immunsystem derart hyperaktiv und kommt gar nicht mehr zur Ruhe?

Hier kommt nach den Vorstellungen des Ayurveda das Ama ins Spiel. Damit ist gar nicht oder nicht vollständig verdaute Nahrung gemeint, was wiederum dann passiert, wenn unser Verdauungsfeuer Agni nicht richtig brennt und unser Stoffwechsel ins Stocken gerät. Auch ein schwaches Immunsystem kann die Entstehung von Ama fördern.

Wenn das Ama bleibt, kann die Allergie kommen

Die unverdauten Stoffwechselrückstände bleiben zunächst im Magen, sie können sich aber unter anderem auch in unserem Blut ablagern. Wenn Ama somit das Blut verunreinigt, kann wiederum die Pitta-Energie im Blut nicht mehr ungehindert fließen. Und das kann verschiedene Symptome in den unterschiedlichsten Geweben und Organen erzeugen: zum Beispiel auf der Haut, der Lunge oder den Augen. 

So entstehen nach den Vorstellungen der ayurvedischen Heilkunde letztlich die Entzündungsreaktionen wie Bindehautentzündung, asthmatische Beschwerden oder Juckreiz – die uns als Symptome einer Allergie bekannt sind.

 

Wie unsere Ernährung allergisch machen kann

An der Entstehung von Allergien spielt im Ayurveda also der Stoffwechsel und damit auch die Ernährung eine wichtige Rolle. Einige Lebensmittel und auch Lebensmittel-Kombinationen können auf Dauer eine allergische Reaktion auslösen. Damit ist aber nicht eine Allergie zum Beispiel auf Nüsse gemeint. Es geht vielmehr darum, dass bestimmte Essgewohnheiten ganz generell für Allergien anfälliger machen. 

Dabei gilt, wie so oft im Ayurveda: Was für den einen Menschen vollkommen okay ist, tut einem anderen nicht gut. Es kann also sein, dass bestimmte Lebensmittel für deinen Körper eher belastend sind. Oder du fühlst dich umgekehrt trotz „falschem“ Essen fit und aktiv.

Allergie-Alarm auf dem Teller

Wenn du neugierig bist, kannst du einfach mal ausprobieren und genauer drauf achten, was dein Körper zu den folgenden Lebensmitteln und Kombinationen auf dem Teller sagt.

Diese Lebensmittel und Kombinationen können laut Ayurveda Allergien fördern:

Zuviel saure Lebensmittel

Zu stark erhitzter Honig (weder in Getränken noch beim Backen oder Kochen; so heilend seine Wirkung sonst auch ist, so schädlich kann Honig in überhitztem Zustand sein)

Spät abends snacken (vor allem Joghurt und Hüttenkäse vermeiden)

Milchprodukte + saure Lebensmittel (z. B.  Joghurt mit Ananas)

Milchprodukte + Obst (z. B. Erdbeermilchshake)

Milchprodukte + Fleisch/Fisch (z. B. Steak mit Joghurtdip)

Warme + kalte Speisen (z. B. Pizza mit einer eiskalten Cola)

Stark gegen Allergien: dein Immunsystem 

Jeder Mensch ist einzigartig – diesem Grundsatz hat sich Ayurveda seit seiner Entstehung vor mehr als 5.000 Jahren verschrieben. Insofern ist jeder von uns auch mehr, weniger oder gar nicht anfällig für bestimmte Erkrankungen, und Allergien.

Was aber alle gesundheitlichen Problemen gemeinsam haben: Sie treten umso seltener auf, je besser wir auf unser Immunsystem achten und es stärken. Wenn du also regelmäßig ein Auge auf deine inneren Abwehrkämpfer hast und deinen Lifestyle nach deinem Dosha-Typ orientierst, hast du schon richtig viele Punkte Vorsprung vor möglichen Allergien.

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Dein Immunsystem zu stärken ist deine Allzweckwaffe gegen vieles, was deinen Körper belastet – vom harmlosen (aber nervigen) „Problemchen“ bis zu schwerwiegenden Erkrankungen. Wie du dir das ayurvedische Konzept der Immunität zunutze machen kannst, erfährst du hier.

 

So kannst du Heuschnupfen & Co. vorbeugen

Sich vor Allergien zu schützen, ist oft einfacher als man denkt. Und auch, wenn du bereits mit einer oder sogar mehreren Allergien zu kämpfen hast, können dir unsere Tipps helfen, deine Beschwerden zu lindern. Probier‘ einfach aus, mit welchen kleinen To-do’s du deine größten Feel-Better-Effekte erzielen kannst:

Feines Näschen

Reinige täglich deine Atemwege, dafür einfach 2-3 Tropfen Sesamöl pro Nasenloch einziehen. => So funktioniert’s

Öl zieht immer

Ölziehen gehört zu den typischsten Ayurveda-Anwendungen, dabei wird Öl als eine Art Mundspülung verwendet. Hier gibt’s die genaue Anleitung.

Anti-Allergie-Essen

Mit deinem Essverhalten kannst du deine Verdauung effektiv unterstützen und damit Ama vorbeugen:

Iss‘ nur dann, wenn du wirklich Hunger hast

Versuche, bereits zwei oder drei Bissen vor dem 100-Prozent-Sättigungsgefühl aufzuhören

Je mehr der sechs Geschmacksrichtungen deine Gerichte enthalten, desto besser

Abends solltest du auf Leichtverdauliches achten, also lieber das gekochte Gemüse als der Rohkostsalat

Tagträumer, aufgewacht

Vermeide möglichst, tagsüber zu schlafen. Der Tagesschlaf führt nach ayurvedischer Vorstellung zu einer Verengung der Körperkanäle, die wie eine Art Leitungssystem alle Gewebe und Organe versorgen. Sind die Kanäle zu eng, kann das Blockaden im Stoffwechselprozess verursachen, was wiederum Ama Tür und Tor öffnet.

Zusammenfassung

Das Wichtigste To-Go

Auch wenn die Neigung zu Allergien oft genetisch veranlagt ist, kann man z. B. aufgrund eines veränderten Lebensstils „von heute auf morgen“ ebenfalls an einer Allergie erkranken, die man zuvor nie hatte.

Nach Ayurveda ist Hauptursache von Allergien Ama – die ganz oder teilweise unverdaute Nahrung. Ama kann aufgrund eines niedrigen Verdauungsfeuers (Agni) und eines gestörten Stoffwechsels entstehen, aber auch durch eine niedrige Immunität.

Das Ama blockiert den Pitta-Fluss im Blut. Dies kann zu Entzündungsreaktionen führen, die uns als Allergien bekannt sind.

Du kannst Allergien durch einfache Ernährungstipps und Routinen in deinem Lebensstil vorbeugen.

Es gibt bestimmte Lebensmittel, die du besser nicht kombinieren solltest, wenn du Allergien vorbeugen möchtest. Außerdem definiert Ayurveda eine Reihe an Nahrungsmitteln, die das Immunsystem und somit auch unsere Abwehrkräfte gegen Allergien stärken.

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