Das kraftvolle Energieprinzip im Ayurveda

Die drei Doshas

Vaidya Prathmesh Vyas
In diesem Video spricht unser Ayurveda Experte über die drei Doshas und ihre Bedeutung im Ayurveda.

Es gibt ein Wort im Ayurveda, das einem vorkommt wie ein geheimer Code: Jeder redet davon, es wird gehandelt wie das Must-have der Ayurveda-Community. Die Rede ist von den „Doshas“, im Gepäck fast immer die Frage: „Welcher Dosha-Typ bist du?“

Eins vorweg: Ja, es gibt diese Typen. Und ja, die Doshas sind als universelle Energien ein ganz zentraler Bestandteil der ayurvedischen Lehre.

Wer Doshas aber nur auf körperliche Eigenschaften bezieht, schöpft längst nicht alle Möglichkeiten aus, die uns dieses grundlegende Lebensprinzip mit auf den Weg geben will und kann.

Hier bekommst du einen schnellen, einfachen Überblick, was es mit dem großen Wort wirklich auf sich hat:

Der Dreiklang
des Lebens

Aller wichtigen Dinge sind drei – frei nach diesem Gedanken werden im Ayurveda drei starke, alles beeinflussende Energien oder Regelkräfte beschrieben. In der alten indischen Sprache (auch Sanskrit genannt) werden sie als Doshas bezeichnet. Die drei Doshas durchdringen alles Sein. Dazu gehört natürlich unser Körper, aber auch unser Charakter, unsere Gefühle und unser Geist. 

Auch alle Natur um uns herum wird durch die Doshas geformt. Selbst in scheinbar vom Körper losgelösten Dingen wie in bestimmten Verhaltensweisen oder sogar Tages- und Jahreszeiten finden sich die Doshas wieder. 

So gesehen bilden die Doshas den Dreiklang allen Lebens und damit auch unserer Persönlichkeit.

Die fünf Elemente:
Quelle der Doshas

Aber woher kommen diese Dosha-Energien? Ganz einfach: Aus der Natur – genauer gesagt aus den fünf Elementen, die die gesamte Erde formen. Jedes Element steht für bestimmte Eigenschaften und Qualitäten, die in ihrer Gesamtheit ein gesundes, ausgeglichenes Leben überhaupt erst möglich machen:

Das Element Äther steht für den Raum bzw. die Leere. Luft kannst du dir beweglich wie einen Windhauch vorstellen. Das dritte Element Feuer spendet Wärme, trägt aber auch die Umwandlung in sich. Denke nur an ein Stück Holz, das in lodernden Flammen zu Asche wird. Wasser ist das Fließende, und die Erde als fünftes Element steht für eine starke Basis. Der Ausdruck, dass uns etwas „erdet“ und damit Sicherheit und Ruhe vermittelt, kommt von dieser Vorstellung.

 

Gestatten, wir sind Vata, Pitta und Kapha

Jeweils ein bis zwei Elemente fließen individuell zu einem Dosha zusammen. Sind zwei Elemente am Werk, verstärken sich ihre jeweiligen Eigenschaften. So entsteht die große Kraft sowie die besonderen Charakteristika jedes ayurvedischen Doshas. Und das sind die Drei:

Vata

Vata besteht aus den Elementen Äther und Luft.

Typische Eigenschaften sind: trocken, kalt, leicht, subtil, beweglich, klar, und rau. Das Vata Dosha steht für die Funktion der Bewegung und den Transport – das gilt auch und insbesondere für biologische Abläufe in unserem Körper wie zum Beispiel den Blutfluss.

Hier findest du mehr Infos zu Vata.

Pitta

Pitta wird vom Element Feuer und Wasser dominiert.

Typische Eigenschaften sind: leicht ölig, heiß, flüssig, sauer, fließend und scharf. Im Körper ist das Pitta Dosha unter anderem Herrscherin über alles, was mit dem Stoffwechsel zu tun hat, darunter auch unsere Verdauung.

Hier findest du mehr Infos zu Pitta.

Kapha

Kapha besteht aus den Elementen Wasser und Erde.

Typische Eigenschaften sind: schwer, kalt, weich, ölig, süß, stabil. Das Kapha Dosha ist unter anderem dafür verantwortlich, dass im Körper stabiles, gesundes Gewerbe aufgebaut wird.

Hier findest du mehr Infos zu Kapha.

 
 
 

Hey Dosha,
dein Typ ist gefragt!

Vielleicht ahnst du es schon: Weil die Doshas als Lebensenergien einfach alles auf unserer Erde durchdringen, trägt auch jeder Mensch alle drei Doshas in sich. Wir kommen aber mit einem jeweils einzigartigen „Dosha-Mix“ auf die Welt. Dabei drängt sich jeweils ein Dosha frech nach vorne – so entsteht der angeborene „Dosha-Typ, der uns lebenslang begleitet.

In den alten ayurvedischen Schriften erklärt sich das so: Auch in Ei- und Samenzelle stecken jeweils Pitta, Vata und Kapha. Verschmelzen die Zellen, vereinen sich auch die jeweils gleichen Doshas, sodass wieder die drei übrigbleiben. Und davon wiederum entwickelt sich ein Dosha als das Dominante – der Dosha-Typ des noch ungeborenen Kindes ist entstanden.

Bei einem vollkommen gesunden, in allen Aspekten ausgeglichenen Menschen sind die drei Doshas im Gleichgewicht. Das heißt umgekehrt: Gerät unser persönliches „Dosha-Setting“ in Schieflage, fühlen wir uns womöglich unwohl. Hält dieser Zustand länger an, kann das körperliche und psychische Störungen oder Erkrankungen zur Folge haben.

Übrigens: Fast niemand ist kategorisch und eindeutig ein Dosha-Typ, Mischtypen kommen sehr häufig vor. Trotzdem ist bei jedem Menschen ein Dosha das dominierende. „Einheitsmenschen“ macht Ayurveda dennoch nicht aus uns, ganz im Gegenteil: Es sind genau die individuellen Anteile der drei Doshas, die dich zu der einzigartigen Persönlichkeit machen, die du bist.

Deine Eselsbrücke
zum Dosha-Typ

Vata-Typen sind wie Läufer – leicht und immer in Bewegung 
Pitta-Typen sind wie Boxer – hitzig, kräftig aber nicht statisch
Kapha-Typen sind wie Gewichtheber – standhaft, stabil und kräftig

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Gegensätze ziehen sich an - und gleichen aus

Das „Geheimnis“ hinter den Dosha-Typen ist nun: Das Dosha, das in dir überwiegt, solltest du nicht noch weiter verstärken. Stattdessen ist das Ziel bei den ayurvedischen Heilmethoden und Empfehlungen, durch gegenläufige Qualitäten deinen „Überhang“ auszugleichen.

Zum Vergleich: Mal angenommen, du hast einen ganz trockenen Mund; um dich dann wieder wohler zu fühlen, wirst du ziemlich sicher lieber einen Schluck Wasser trinken, statt ein staubiges Stück Sandkuchen zu essen. Du wirkst also dem Zuviel an Trockenheit mit Feuchtigkeit entgegen, statt mit noch mehr Dingen, die dich „austrocknen“. Genauso ist es auch mit der Dominanz eines Doshas.

So kannst du
die Doshas ausgleichen

Hier kommen einige Beispiele, wie du das jeweils dominierende Dosha gut ausbalancieren kann:

Vata-Dominanz: Ruhe, Wärme, Speisen und Anwendungen mit Ölen

Pitta-Dominanz: Kälte, süße und auch herbe Lebensmittel, alles Extreme vermeiden (auch z. B. bei Sportarten)

Kapha-Dominanz: leichte Speisen wie eine Gemüsesuppe, Wärme, kräftig-scharfe Gewürze, trockene Anwendungen (z. B. Puder auf der Haut statt Cremes), viel Bewegung

Zusammenfassung

Das Wichtigste To-Go

Die drei Doshas heißen Vata, Pitta und Kapha. Es sind die drei elementaren Lebensenergien (auch Regelkräfte genannt).

Die Doshas bilden den Dreiklang allen Lebens, sie durchdringen und formen alles Sein. Sie sind in uns genauso wie um uns herum und überall in der Natur.

Die drei Doshas haben ihren Ursprung in den fünf Elementen. Diese sind, nach der ayurvedischen Lehre: Äther (Raum), Luft, Wasser, Feuer, Erde.

Jeder Mensch trägt alle drei Doshas in sich, wobei jeweils ein Dosha das am stärksten ausgeprägte ist. Das gilt auch bei Misch-Typen. Der persönliche Dosha-Typ ist angeboren und ändert sich nicht.

Ziel einer ayurvedischen Lebensweise ist es, den eigenen Dosha-Typ auszugleichen und sich in Balance zu bringen. Dafür nutzt man die die gegenläufigen Eigenschaften des jeweils dominanten Doshas.

Bleibt unsere persönliche Dosha-Konfiguration dauerhaft im Ungleichgewicht, kann das zu gesundheitlichen Problemen führen, sowohl physisch als auch psychisch.

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