Alarmstufe Haut

So unterstützt Ayurveda bei Neurodermitis

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Unsere Haut gehört zu den Organen, die für uns und unser Leben eine besonders große Bedeutung haben. Schließlich ist die Haut unsere „Hülle“, mit der wir uns zeigen und die von anderen unmittelbar wahrgenommen wird.

Umso belastender sind Hauterkrankungen wie Neurodermitis. Rund 3,5 bis 5 Millionen Menschen sind nach Angaben der Uniklinik Freiburg allein in Deutschland von den oft stark juckenden und schuppigen Ekzemen betroffen.

Bis heute ist Neurodermitis unheilbar und verläuft meist in Schüben – und genau die kannst du mit den verschiedensten Tipps und Routinen aus dem großen Schatz des Ayurveda abmildern.

Dein Augenmerk richtet sich dabei am besten auf den Ausgleich des Pitta Doshas. Warum das so ist, und was du alles tun kannst, um trotz der Erkrankung ein bisschen leichter durch deinen Tag zu kommen – das erfährst du hier:

Neurodermitis: Ein echtes Reizthema für die Haut

Neurodermitis ist eine neuroallergische Erkrankung der Haut, die sich vor allem durch Schuppenbildung und oft sehr starken Juckreiz äußert. Besonders oft sind Stellen im Gesicht, am Hals, an den Ellenbogen oder den Knien betroffen.

Was eine „schlummernde“ Neurodermitis bzw. einen Krankheitsschub auslöst, kann sehr unterschiedlich sein. Grundsätzlich kommt alles infrage, was die Haut reizt und ärgert, einschließlich enger Kleidung oder Insektenstichen. Aber auch eine schlechte Durchblutung sowie verschiedenste Allergene können Neurodermitis „fördern“, ebenso wie Hitze und infolge dessen starke Schweißbildung.

Schließlich können auch psychische Belastungen, vor allem Stress und Angstgefühle, die Gefahr eines Ausbruchs verstärken.

 

Wenn Pitta außer Kontrolle gerät

Nach der ayurvedischen Heilkunst ist das Entscheidende bei einer Neurodermitis, dich liebevoll deinem Pitta Dosha zuzuwenden – denn es ist diese feurige Energie, die im Übermaß den Ausbruch der Erkrankung verursacht.

Das Zuviel an Pitta beeinträchtigt wiederum andere Gewebe (Dhatus) im Körper, unter anderem das Blut und die Muskeln. Alles zusammen führt dazu, dass sich Giftstoffe, sowie Unverdautes (Ama), im Körper bilden oder übermäßig anreichern. Diese „Stoffe“ können dann – auch auf feinstofflicher Ebene – weiter in die Haut und sogar noch tiefer bis in alle Gewebe eindringen.

Alarmstufe Hautreizung: Häufige Auslöser

Nach den Vorstellungen des Ayurveda können folgende Faktoren die Entstehung bzw. einen akuten Krankheitsschub begünstigen:

  • Aus ayurvedischer Sicht ungünstige Lebensmittel-Kombinationen
  • Zu schwer verdauliche Speisen, vor allem abends
  • Unterdrücken körperlicher Bedürfnisse und Signale (Hunger und Durst, Urinieren, Erbrechen etc.)
  • Körperliche Bewegung nach einer schweren Mahlzeit oder bei intensiver Hitze
  • Erneut essen, bevor die vorherige Mahlzeit ganz verdaut ist
  • Regelmäßig zu viel Quark, Fisch und Salz
  • Regelmäßig tagsüber schlafen

Dein Pitta in Harmonie – so klappt‘s!

Auch wenn Ayurveda eine bestehende Neurodermitis nicht heilen kann – einem erneuten Ausbruch vorbeugen oder den Verlauf mildern, ist durchaus möglich. Schon eine kleine Veränderung kann reichen, dein Pitta zu beruhigen und damit deiner empfindlichen Haut etwas Gutes zu tun:

Ernährung für deine Haut

Ideal sind die Ernährungsempfehlungen, die für Pitta-Typen gelten. Dazu gehört auch, alles zu vermeiden, was dein Pitta erhöhen würde.

Besonders gut ist bitteres Gemüse mit kühlender Wirkung, wie zum Beispiel Chicorée, Spinat, Kürbis, Zucchini und Brokkoli.

Frische Kräuter wie Koriander und Petersilie unterstützen deine Leber beim Entgiften.

Trinke regelmäßig ein Glas Aloe Vera Saft (Bio-/Naturkostladen). Diese vielfältige Heilpflanze reinigt deine Leber und das Blut vom Zuviel der typischen Pitta-Qualität Hitze.

Verwende zum Kochen Kokosöl – das ebenfalls eine kühlende Wirkung hat.

Daily Goods: Alltagsroutinen

Stress lass‘ nach

Vermeide so gut es geht Reizbarkeit, Stress und Ärger, da diese Emotionen Pitta zusätzlich befeuern.

Regelmäßiger Schlafrhythmus

Versuche, bis ca. 22 Uhr ins Bett zu gehen. Früh in die Federn zu sinken verbessert wesentlich den Tiefschlaf und führt insgesamt zu einer besseren Schlafqualität.

Ruhe, bitte

Mit Yoga und Meditation kannst du immer wieder versuchen, mehr Ruhe, Frieden und Harmonie in deinen Geist und auch deinen Körper zu lenken.

Kein Power-Sport

Vermeide es, dich zu sehr ins Schwitzen zu bringen. Die Hitze in deinem Körper würde dein Pitta weiter erhöhen. Gute Alternativen sind längere Spaziergänge, Yogaeinheiten oder auch eine Runde Schwimmen.

 
 
 
 
 

Pflegestoffe aus der Natur

Kokosöl ist nicht nur im Essen hilfreich für die Pitta-Balance, auch auf der Haut kannst du es wunderbar anwenden: Auf die betroffenen Stellen aufgetragen, kann es den Juckreiz lindern – wer mag, gibt auch noch etwas Minzöl dazu, das kühlt und erfrischt.
Auch Aloe Vera Gel ist ein natürliches Anti-Juckreiz-Mittel.

Und bei entzündeten Hautpartien? Kann dieses einfache, ayurvedische Rezept helfen: Je 4 je Tropfen Kamillenöl und Geraniumöl (erhältlich in Apotheken und Bioläden mit Kosmetikabteilung) mit 1 TL Kokosöl mischen und sanft auftragen.

Zusammenfassung

Das Wichtigste To-Go

Neurodermitis ist eine der häufigsten Hautkrankheiten und betrifft rund 3,5 bis 5 Millionen Menschen in Deutschland. Typische Symptome sind Schuppenbildung und teils sehr starker Juckreiz.

Nach Ayurveda liegt die Ursache einer Neurodermitis Erkrankung in einer Pitta Dysbalance. Auch zu viel Giftstoffe sowie Ama (Unverdautes), die nach ayurvedischer Vorstellung tiefer in die Haut eindringen, können Neurodermitis verursachen.

Orientiere dich an der Ernährung für Pitta-Typen und greife vor allem zu bitterem Gemüse wie Zucchini, Spargel und Chicorée.

Kokosöl hilft, dein Pitta in Balance zu bringen. Du kannst es sowohl unters Essen mischen, als auch äußerlich auf die betroffenen Stellen auftragen.

Auch Stress kann Hautkrankheiten begünstigen! Gönn‘ dir daher Ruhe und versuche mit Yoga und Meditation zu entspannen.

Regelmäßige Mahlzeiten sowie regelmäßiger, tiefer Schlaf unterstützen dich zusätzlich dabei, Pitta zu reduzieren und ausgeglichener zu werden.

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