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Pranayama – die Kraft des Atems
Als Pranayama werden yogische Atemübungen bezeichnet, mit deren Hilfe wir lernen können, unseren Atem bewusst wahrzunehmen, zu vertiefen und zu regulieren.
Durchschnittlich atmet ein erwachsener Mensch ca. 15-mal pro Minute. Dass bedeutet, dass du pro Tag rund 21.600 Atemzüge machst. Durch das Atmen nimmst du Sauerstoff auf, aus yogischer Sicht zusätzlich auch Prana, was so viel wie Lebenskraft bedeutet. Mit diesem Sauerstoff versorgst du nicht nur deinen Körper, sondern auch deinen Geist . Häufig atmen wir aufgrund von zu viel Stress, Verspannungen oder einer schlechten Körperhaltung zu flach. Dadurch erhalten dein Körper und auch dein Geist zu wenig Sauerstoff, was sich durch Ermüdung oder Erschöpfung bemerkbar machen kann.
Nicht zu unterschätzen
Wie wirkungsvoll unser Atem sein kann, möchten wir dir anhand eines Beispiels verdeutlichen, dass du gerne selber ausprobieren kannst: du warst bestimmt schon einmal in einen Streit verwickelt oder in eine stressige Situation involviert. Wenn du in Situationen wie diesen ein paarmal ruhig ein- und ausatmest, wirst du merken, wie dein Herz ruhiger schlagen wird. Deine Gedanken und Gefühle werden klarer und der Stress und die Anspannung reduzieren sich. Unglaublich, wie wirkungsvoll nur ein paar Atemzüge sein können und was sie verändern.
Gezielte, yogische Atemübungen mit speziellen Techniken können sogar noch viel wirkungsvoller sein. Sie können dir helfen, dich besser zu konzentrieren und Stress zu reduzieren. Sie geben dir Energie und helfen dir, dich zu zentrieren. Energieblockaden können gelöst werden und du kannst Schlafstörungen und zu hohem Blutdruck vorbeugen.
Es gibt verschiedene Atemübungen, die sich sowohl in der Ausführung als auch in ihrer Wirkung unterscheiden.
Eine davon ist die Wechselatmung.
Sie hilft dir, deinen Geist zu beruhigen und Stress und Ängste auszugleichen. Der Sauerstoffgehalt in deinem Blut steigt an und dein Zwerchfell wird gestärkt. Auch Müdigkeit und Kopfschmerzen können mithilfe dieser Atemtechnik gelindert werden, wenn du regelmäßig übst.
Übung
Wechselatmung
Du kannst diese Übung im Sitzen bei möglichst aufrechter Haltung und gerader Wirbelsäule durchführen, zum Beispiel im Schneidersitz.
Klappe den Zeigefinger und den Mittelfinger deiner rechten Hand nach innen und halte deinen rechten Daumen, Ringfinger und kleinen Finger so gut es geht gestreckt. Deine linke Hand liegt ganz locker auf deinem linken Knie.
- Beginne mit dem Daumen deiner rechten Hand das rechte Nasenloch sanft zu verschließen und atme durch das linke Nasenloch ein.
- Verschließe mit dem Ringfinger deiner rechten Hand zusätzlich sanft das linke Nasenloch und halte deinen Atem an.
- Löse den Daumen vom rechten Nasenloch und atme vollständig durch das rechte Nasenloch aus.
- Atme durch das rechte Nasenloch ein und verschließe anschließend mit dem Daumen das rechte Nasenloch.
- Halte deinen Atem wieder an, bevor du deinen Ringfinger vom linken Nasenloch löst und durch das linke Nasenloch vollständig ausatmest.
- Beginne wieder bei Punkt 1
Wiederhole diese Atmung auf jeder Seite ca. 10 mal oder einfach so oft, so lange es sich für dich gut anfühlt.
Wenn du die Übung zum ersten Mal machst, beginne mit etwas kürzeren Sequenzen, zum Beispiel: Einatmen für 1-2-3 Sekunden; Atem halten für 1 Sekunde; Ausatmen für 1-2-3 Sekunden
Du kannst dich langsam steigern und sowohl die Pause zwischen Ein- und Ausatmung als auch das Ausatmen immer länger werden lassen.
Idealerweise ist deine Ausatmung und auch die Pause zwischen dem Ein- und Ausatmen länger, als deine Einatmung. Wenn dir das nicht gleich am Anfang gelingt, dann taste dich Schritt für Schritt heran. Wichtig ist, dass du während der Atmung nicht das Gefühl hast, unter Atemnot zu leiden oder angespannt bist. Gib deinem Körper Zeit, sich an diese Art von Atmung zu gewöhnen.