Leichter durchs Jahr mit Ayurveda
Saisonale Routinen
Angenehm milde Sonnentage oder nasskaltes Matschwetter – jede Saison hat seine Eigenheiten, und die können nach den Vorstellungen des Ayurveda ziemlichen Einfluss auf unsere körperliche und mentale Gesundheit haben.
Was dir im Winter richtig guttut, kann im Sommer deine Doshas aus der Balance bringen. Das liegt daran, dass uns Kapha, Pitta und Vata auch durch die Jahreszeiten begleiten.
Für jede der drei Dosha-Phasen sind andere saisonale Routinen deine „Geheimrezepte“, um entspannt, beschwingt und voller Lebensenergie durchs ganze Jahr zu kommen.
Hol‘ dir hier einen schnellen Überblick über das Prinzip der drei ayurvedischen Wetterlagen und was das für deinen gesunden Lifestyle bedeutet.
Für jede Saison die passenden Routinen
Vielleicht bist du bereits ein echter Ayurveda-Lover und hast dir deine Lieblingsroutinen für jeden Tag herausgepickt.
Darüber hinaus lohnt es sich, auch auf den Kalender und aus dem Fenster zu schauen, welches Wetter gerade ist. Es gibt nämlich neben den Tagesroutinen jede Menge saisonale Ernährungs- und Verhaltenstipps, die ganz besonders von den wechselnden Jahreszeiten beeinflusst sind.
Auch das „Außen“ wirkt auf unser Sein
Der Blick nach draußen lohnt sich deshalb, weil auch äußere Einflüsse eine Wirkung auf unseren Körper und Geist haben. Es geht nicht nur um die Dinge wie unser Essverhalten, das wir selbst steuern können. Auch übergeordnete Phänomene wie das Wetter gehören zu unserem Leben und beeinflussen uns.
Um diese Einflüsse gut auszubalancieren, gibt es je nach Saison bestimmte Lebensmittel und Aktivitäten, die uns Ayurveda besonders ans Herz legt – und umgekehrt Dinge, die wir zum Beispiel lieber im Sommer statt im Winter tun sollten. Auch lassen sich jeder Jahreszeit spezielle Beschwerden und Erkrankungen zuordnen, für die wir dann anfälliger sein können also sonst.
Drei statt vier
Die Einteilung des Jahres nach Doshas
Aber warum gibt die ayurvedische Lehre überhaupt unterschiedliche Empfehlungen für unterschiedlichen Zeiten? Ganz einfach: Die drei Doshas sind als universelle Energien nicht nur in unserem Körper, sondern durchdringen alle Natur. Deshalb lassen sich auch die Jahreszeiten in eine Vata-, Pitta- und Kapha-dominante Zeit einteilen.
Das Interessante dabei: Die Eigenschaften des jeweiligen Doshas lassen recht einfach darauf schließen, in welcher Jahreszeit sie dominant sind und welches Wetter dann typisch ist:
Wann hat welches Dosha Saison?
Auch wenn im Ayurveda nichts „in Stein gemeißelt“ ist, so lassen sich die zwölf Monate übergeordnet in drei Phasen einteilen. Jede Phase wird von einem Dosha dominiert, und daraus leiten sich wiederum die Do’s & Don’ts ab, damit wir bestmöglich in Balance bleiben. Die Monatsangaben beziehen sich auf die Jahreszeiten in Mitteleuropa.
Welche Routinen passen, wenn das Wetter Kopfstand macht?
Die Einteilung der Jahreszeiten brauchst du nicht kategorisch zu sehen. Hör‘ einfach immer wieder in dich hinein; beobachte, wie du dich fühlst und welches Wetter gerade ist. Dann wirst du mit der Zeit immer einfacher spüren, bei welchen Wetterlagen welches Dosha dominant ist – und kannst deinen Tag so gut es geht danach ausrichten.
Die Bilderbuch-Jahreszeiten, in denen sich über Wochen das „richtige“ Wetter stabil hält, gibt es kaum. Viel eher kann es zum Beispiel mitten im Winter auch nass-kalte Tage geben. In die eigentlich trockene Vata-Zeit mogelt sich also mit dem Schneematsch typisches Kapha-Wetter hinein. Und an diesen Tagen tun dann auch alle Routinen gut, die für die Kapha-Saison bestimmt sind.
Die Natur hat immer Saison
Das Beste am Prinzip der Dosha-Saisons ist aber vielleicht, dass wir eigentlich nur (wieder) ein bisschen aufmerksamer auf die Natur zu achten brauchen und wie sich das auf unser Wohlbefinden auswirkt. Im Winter zum Beispiel wünscht sich unser Körper mehr kraftvolle, erdige Nahrungsmittel, die uns mit Energie versorgen und uns in der luftigen Vata-Zeit gut verankern. Kann es da Zufall sein, dass genau dann die in der Erde gereiften Wurzelgemüse Saison haben, und wir mehr Lust auf Kartoffeln und Kürbis haben als an einem warmen Frühlingstag?
Im Sommer wiederum genießen wir Salate, Obst und Gemüse mit hohem Wassergehalt. Das ist auch in der Natur die Erntezeit für Tomaten, Gurken, saftige Beeren. Und mal ehrlich: Wie hört sich das an, eine Wassermelone zum Glühwein vorm knisternden Kamin zu essen? Genau, irgendwie falsch.
Wir brauchen also nur auf unsere Intuition zu hören und tun damit noch zusätzlich Gutes für die Umwelt: Denn wer saisonal einkauft, kann auch viel besser auf Produkte aus der Region achten. Das ist wieder gut für die Natur, und damit letztlich wieder für uns selbst.
Zusammenfassung
Das Wichtigste To-Go
Die saisonale Routine ist im Ayurveda genauso wichtig wie die tägliche. Wir brauchen eigentlich nur darauf zu achten, was uns die Natur bietet – in jeder Jahreszeit wachsen andere Obst- und Gemüsesorten und das nicht ohne Grund!
Grundsätzlich umfasst die ayurvedische Lebensweise alle natürlich vorkommenden Nahrungsmittel der Welt. Es kommt nur darauf an, für welchen Dosha-Typ sie jeweils optimal sind und zu welcher Jahreszeit sie am besten sind.
Wie beinahe alles im Ayurveda lassen sich auch die Jahreszeiten in Doshas einteilen. Deshalb gibt es ayurvedisch gesehen nicht vier, sondern eben nur drei Jahreszeiten. Die Übergänge sind dabei fließend.
Die grundsätzliche Einteilung ist: Mitte/Ende Februar bis in den Mai hinein: Kapha-Zeit; Mitte Mai/Anfang Juni bis Ende September: Pitta-Zeit; Oktober bis Mitte/Ende Februar: Vata-Zeit
Nachdem unser Wetter nicht auf Knopfdruck funktioniert, ist es immer wieder möglich, dass sich Wetterbedingungen aus einer anderen Zeit in die aktuelle Phase hineinmogeln. Du kennst das zum Beispiel, wenn in der eigentlich kalt-trockenen Vata-Zeit ein schneematsch-nasser Kapha-Tag vorkommt. Mit der Zeit wirst du ein Gefühl dafür bekommen, welches Dosha die Oberhand bei welcher Art von Wetter hat.
Für jede der drei Dosha-Jahreszeiten gibt es passende Empfehlungen, was du idealerweise essen solltest, welche Sportarten dir guttun und worum du in der Zeit besser einen weiten Bogen machst.