Wie Ayurveda unterstützen kann
Autoimmune Erkrankungen
Erst wenn es fehlt, merkt man, wie wertvoll es ist! Diese Binsenweisheit haben wahrscheinlich die meisten von uns in dem einen oder anderen Zusammenhang schon mal gehört. Wer aber von einer Autoimmunerkrankung betroffen ist, weiß bestimmt, wie schwer es tatsächlich sein kann, die fehlende Gesundheit tagtäglich am eigenen Leib zu spüren.
Immer mehr Menschen leiden an den unterschiedlichsten Arten dieser chronisch-entzündlichen Erkrankungen, die ebenso unterschiedliche Gewebe im Körper betreffen können. Am häufigsten tritt übrigens Hashimoto auf, die Schilddrüsenunterfunktion.
Auch wenn Ayurveda eine Autoimmunkrankheit natürlich nicht wegzaubern kann, so kennt die altindische Heilkunde doch viele wertvolle Tipps, mit denen sich die betroffenen Organe und Gewebe gut stärken lassen. Und wer zum Beispiel regelmäßig seiner Verdauung und dem Stoffwechsel Gutes tut, kann – soweit möglich – auch vorbeugend aktiv werden.
Autoimmune Erkrankungen aus ayurvedischer Sicht
Um eine Vorstellung vom ayurvedischen Konzept der Autoimmunerkrankungen zu bekommen, ist es wichtig zu verstehen, was Immunität nach Ayurveda bedeutet. Sehr vereinfacht ausgedrückt ist es die allumfassende Stärke in uns – mehr Details dazu haben wir dir in einem eigenen Beitrag zusammengestellt.
Nach der westlichen Schulmedizin greift bei einer Autoimmunerkrankung das Immunsystem körpereigenes, gesundes Gewebe an. Nach den Prinzipien des Ayurveda kannst du es dir in etwa so vorstellen: Angenommen es gibt eine „Schwachstelle“, zum Beispiel in unserem Verdauungssystem oder in einem der sieben Körpergewebe. Wenn dann gerade ein Dosha in uns aus der Balance geraten ist, also im Übermaß vorhanden, kann es an der Schwachstelle „andocken“. Und das wiederum kann verschiedenste gesundheitliche Probleme zur Folge haben.
Jedes der drei Doshas ist dabei einer bestimmten „Kategorie“ zugeordnet, es gibt also nach Ayurveda auch drei Arten von Autoimmunerkrankungen (mehr dazu findest du im Besonderen Ayurveda-Aha am Ende des Artikels).
Zu viel Ama
kann uns schwächen
Neben einem Dosha in Disbalance, kann auch Ama – also Unverdautes bzw. insgesamt unverarbeitete Rückstände – das bereits geschwächte Gewebe weiter belasten. Diese unguten, nicht verstoffwechselten „Überbleibsel“ können sich ablagern und unserer Gesundheit damit genau an dem jeweiligen Punkt ordentlich zusetzen.
Besonders heikel für die Gesundheit wird es, wenn beide Faktoren zusammenkommen, also ein Dosha im Übermaß und zusätzlich ein gestörter Stoffwechsel, der zu viel Ama entstehen lässt.
Mögliche Auslöser:
So unterschiedlich wie die Krankheitsbilder
Auch wenn die Gene im ayurvedischen Kontext den größten Einfluss haben, gibt es doch eine Reihe weiterer Faktoren, die – für sich allein oder in Kombination – zur Entwicklung einer Autoimmunerkrankung beitragen können. Dazu gehören, neben einem Dosha-Ungleichgewicht und zu viel Ama, unter anderem
- eine schwache Verdauung
- der Langzeit-Konsum von starken Medikamenten wie Antibiotika oder Schmerzmitteln in hohen Dosierungen
- zu viele scharfe und saure Nahrungsmittel sowie Milch und Fisch
- Suchtverhalten (Alkohol-, Nikotin-, Drogenkonsum)
Stärkende Begleiter zur konventionellen Behandlung
Autoimmunerkrankungen sollten unbedingt von einem spezialisierten Arzt therapiert werden. Begleitend zur ärztlichen Behandlung können aber diese Tipps einfache, praktische und stärkende Extras für dein Wohlbefinden sein. Und du kannst sie immer auch vorbeugend in deinen Tagesrhythmus integrieren.
Vorbeugen heißt
in Balance kommen
Eigentlich ist es ganz einfach – und funktioniert nach dem immer gleichen Prinzip: Oberstes Ziel der ayurvedischen Heilkunde ist es, unsere drei Doshas – die drei universellen Energien – ins Gleichgewicht zu bringen. Dazu gehört, alles zu vermeiden, was unsere Verdauung und den Stoffwechsel verlangsamt.
Wir werden viel eher krank, wenn wir im Stress sind und dadurch weniger auf unsere Ernährung achten, uns keine Zeit für Sport und Bewegung nehmen, nicht regelmäßig schlafen… all das macht unserem Stoffwechsel zu schaffen, und so schließt sich der (Teufels)Kreis.
Das besondere
Ayurveda-Aha
Ayurveda unterscheidet drei Arten von Autoimmunerkrankungen – je nachdem, welches Dosha beteiligt, also in Disbalance ist. Je nach Dosha-Störung sind ein, mehrere oder sogar alle sieben Körpergewebe betroffen. Diese sind: Plasma, Blut, Muskulatur, Fett, Knochen, Knorpel & Stützgewebe, Knochenmark & Gehirn, Keimzellgewebe & Fortpflanzungsorgane.
Beispiele:
Zusammenfassung
Das Wichtigste To-Go
Im Ayurveda wird eine Autoimmunerkrankung als eine meist genetisch bedingte Schwachstelle im Körper verstanden. Daran „dockt“ ein aus dem Gleichgewicht geratenes Dosha, Ama oder beides gemeinsam an und kann verschiedenste Probleme zur Folge haben.
Neben der genetischen Veranlagung können weitere Faktoren eine Erkrankung begünstigen.
Im Ayurveda unterscheidet man drei „Kategorien“ von Autoimmunerkrankungen, je nachdem, welchem Dosha die Erkrankung zuzuordnen ist. Je nach Dosha-Störung sind unterschiedliche Gewebe betroffen.
Bei einer Autoimmunerkrankung sollte immer ein Arzt kontaktiert werden, da jede Behandlung ganz individuell erfolgt – auch ayurvedische Ärzte richten ihre Maßnahmen immer am einzelnen Patienten aus.
Begleitend zur ärztlichen Behandlung gibt es verschiedene stärkende Tipps, die sich auch wunderbar zur Vorbeugung eignen.
Grundsätzlich gilt: Unser Fokus sollte immer darauf liegen, unsere Doshas ins Gleichgewicht zu bringen bzw. die Balance zu halten. Auch unser Stoffwechsel und unsere Verdauung sollten stark sein. Je stressfreier wir leben, je mehr Freude wir in unseren Alltag lassen, desto gesünder werden wir sein und bleiben.