Sunita Ehlers
Chin Mudra
Gastbeitrag von Sunita Ehlers
Die Mudra, eine symbolische Handhaltung, ist ein wichtiger Bestandteil der Yoga Praxis. Den meisten von uns ist das nur gar nicht so bewusst.
Das Wort Mudra setzt sich zusammen aus „Mud“ - Freude und „ra“ – geben.
Durch die Haltung der Hände kann Energie gelenkt werden. Je nachdem also, wie du deine Hände hältst, hat es eine ganz eigene Wirkung auf deine Emotionen und deine Energie. Spannenderweise werden einige der Mudras ganz unterbewusst angewandt.
Das Tolle an Mudras ist auch, dass sie auch dann wirken, wenn wir uns der Wirkung der einzelnen Fingerhaltungen gar nicht bewusst sind. In vielen Yogastunden beispielsweise praktizieren täglich Menschen Fingeryoga, ohne zu wissen, welche der Haltungen welchen Zweck verfolgt; sie wirken aber trotzdem. Ganz genau wie beim Yoga. Die einzelnen Haltungen dort haben ja auch immer eine Wirkung auf deine Energie, auf deine Emotionen; nicht nur auf die Muskeln des Körpers.
Chin Mudra
Chin Mudra sorgt für innere Intuition und Weisheit, aber auch für ein tiefes Bewusstsein und Konzentration während der Meditation.
Intuitive Weisheit, eine Weisheit, die tief in uns liegt, die zeigt, was wir wirklich wollen und uns guttut. Oft ist diese Weisheit tief in uns verborgen, denn wir haben sie viel zu lange untergraben. Die Chin Mudra hilft uns, diese Weisheit wieder an die Oberfläche zu lassen. Tiefe, intuitive Weisheit hilft uns im Alltag, ebenso wie bei Entscheidungen, die wir treffen müssen. Oft wissen wir, was uns guttut und was eben nicht, handeln aber nicht danach. Erziehung, Alltag oder die Meinungen anderer, die wir wichtiger nehmen als unser Bauchgefühl, hindern uns daran.
Dieses Phänomen lässt sich auf unterschiedliche Bereiche des Lebens übertragen. Denn viele Bereiche unseres Alltags laufen ganz unbewusst ab. Wir tun sie einfach, ohne groß darüber nachzudenken. Sobald wir der inneren Weisheit mehr Vertrauen schenken, können wir wieder lernen, so zu leben, wie es uns guttut. Stell dir kleine Kinder vor; sie denken nicht darüber nach, was andere von ihnen denken oder warum sie etwas tun. Sie handeln aus dem Bauch heraus.
Anwendung
Meditieren mit Mudra, so geht’s
Setze dich aufrecht auf deine Matte. Gerne leicht erhöht, sodass der untere Rücken gerade sein darf. Lege deine Hände auf deinen Schoß und nimm Daumen und Zeigefinger zusammen, die restlichen Finger sind sanft gestreckt.
Wenn die Handinnenfläche dabei nach unten gehalten wird, heißt es Jnana Mudra, wenn die Handinnenfläche dabei nach oben zeigt heißt es Chin Mudra.
Handinnenflächen nach oben gerichtet steht für Offenheit, bereit sein für Neues und Empfangen.
Handinnenflächen nach unten steht für Erdung und Stabilität, inneren Rückzug.
Entscheide dich bewusst, die Handinnenflächen nach oben (empfangen), oder nach unten zu richten (erden) und bleibe dann hier einen Moment sitzen. Gerne kannst du dir dazu einen Timer stellen und so ein paar Minuten mit dieser Mudra sitzen bleiben. (5-10 Minuten)
In diesem Fall kannst du gerne beide Hände nutzen und mit jeder Ein- bzw. Ausatmung dein Mantra / deine Affirmation in Gedanken dazu wiederholen. Dies hilft dir zusätzlich zu mehr Konzentration und Fokussierung.
Probier es mal aus, es ist eigentlich ganz einfach.
Das Chin Mudra ist eines der beliebtesten Mudras und hilft den Praktizierenden auch dabei, innerlich friedlicher und ausgeglichener zu werden. Wie oben bereits erwähnt, regelmäßig geübt, verhilft es zu intuitiver Weisheit.
Namastè
Deine Sunita
Mehr über Sunita
Sunita Ehlers ist Yogalehrerin, Ayurveda Coach & Bloggerin aus Hamburg. Sie kam durch ihre indischen Wurzeln bereits früh mit Ayurveda in Kontakt, allerdings haben Yoga und Ayurveda erst in den letzten Jahren ihr Interesse ernsthafter geweckt.
Seit 2014 hat Sunita ihr Leben als Yogalehrerin aufgebaut und sich in unterschiedlichen Themenschwerpunkten wie beispielweise Atemtherapie, Ayurveda Lifestyle & Ernährung, Hormonyoga und Yin Yoga weitergebildet.
Durch Yoga in Verbindung mit Ayurveda hat sie wieder ganz zu sich selbst gefunden! Sie ist davon überzeugt, dass jeder von uns ein ganz tiefes Wissen in sich hat, welches nur wieder an die Oberfläche kommen muss, um dann intuitiv zu erkennen, was uns gut tut.
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