Das beste gegen Gift

Nierengesundheit im Ayurveda

Lesezeit: 6 Minuten
Vaidya Prathmesh Vyas
In diesem Video spricht unser Ayurveda Experte über die Gesundheit der Nieren im Ayurveda.

Rund um die Uhr Großputz im Körper, Wiederverwertbares filtern, „Abfall“ hinaustransportieren: Die Nieren sind echte Meister im Multitasking. Kein Wunder, dass die ayurvedische Heilkunst diesem Organ ganz besondere Aufmerksamkeit widmet.

Du kannst deine Nieren bei ihrer Arbeit ganz leicht unterstützen – dafür brauchst du nur den Wasserhahn aufdrehen: Pures Wasser trinken gehört zu den einfachsten und wichtigsten Maßnahmen, um die unermüdliche Entgiftungszentrale möglichst bei Laune zu halten.

Damit dir auch sonst nichts „an die Nieren geht“, kannst du mit vielen ayurvedischen Ernährungstipps dein perfektes inneres Pflegeprogramm zusammenstellen.

Die Nieren: Putzteufel und Schutzengel

Sie könnten als faustgroße dicke Bohnen durchgehen und sind Recycling- sowie Entgiftungsanlage in einem: Unsere beiden Nieren liegen, eingebettet in schützende Fettkapseln, rechts und links von der Wirbelsäule, etwa in Höhe der beiden untersten Rippen.

Im Ayurveda gehören sie zu den zentralen Ausscheidungsorganen unseres Körpers, und sie sind vielleicht sogar die wichtigsten Helfer, wenn es um die Filtration von Gift- und Abfallstoffen aus dem Blut geht, die dann über den Urin abtransportiert werden.

Rund 300 Mal täglich filtern die Nieren das Blut, das können umgerechnet bis zu 1.800 Liter sein, die durch eine Art „Tunnel-System“ innerhalb des Organs fließen. Darüber hinaus produzieren die Nieren unter anderem ein Hormon, das die Entwicklung der roten Blutkörperchen fördert.

Die Nieren säubern und schützen uns also vor schädlichen Stoffen – ziemliche Schwerstarbeit, die sie aber normalerweise problemlos leisten.

Was ist Gift für unsere Nieren?

Unsere oft hektische Lebensweise verleitet uns leider immer wieder dazu, zu wenig auf das zu achten, was wir uns auf den Teller packen. Dann gibt’s Fertiggerichte mit zu viel Salz, Zucker und künstlichen Zutaten. Das „stresst“ und belastet die Nieren sehr. Und auch, wenn sie als Organ eine richtige Fleißarbeiterin ist, kann jede Niere ab einem gewissen Punkt überlastet sein. Daraus wiederum können sich Entzündungen in den Nieren selbst, oder den Harnleitern, entwickeln, bis hin zu Nierensteinen.

Mögliche Symptome einer geschwächten Niere

Wie bei den meisten körperlichen Beschwerden gilt auch hier: Die Anzeichen können auf eine Erkrankung hinweisen, müssen es aber nicht. Wenn du Beschwerden hast – egal welcher Art – solltest du dir im Zweifel immer einen medizinischen Rat von deinem Arzt holen. Die folgenden Anzeichen sind also keine Diagnose und sollen eine fachmedizinische Meinung auch nicht ersetzen:

  • Schmerzen im unteren Rücken und Bauch
  • Juckende Haut: Wenn die Niere überlastet ist, kann es passieren, dass Abfallstoffe und Toxine über die Haut, statt über den Urin, ausgeschieden werden. Der Schweiß ist dann sehr konzentriert, was wiederum Juckreiz auslösen kann.
  • Besonders dunkler Urin
  • Schlaflosigkeit
  • Müdigkeit
  • Kein Harndrang und kein Urinieren: Es kann ein ernstes Alarmzeichen sein, wenn du über 24 Stunden gar nicht „Pipi“ musst.
 

Wenn man sich die Gesundheit versalzt

Wie kommt es nun zu einer gestörten Nierenfunktion? Die Ursachen können ebenso unterschiedlich sein, wie die Auswirkungen. Zu den Hauptgründen gehören zu wenig Flüssigkeit in Form von Wasser und zu viel Salz. Das findet man, zusammen mit zu viel Zucker, oft in verarbeiteten Lebensmitteln. Um Fertigpizza & Co. solltest du also, deiner körpereigenen Filterstation zuliebe, einen Bogen machen.

Darüber hinaus können Bluthochdruck, Diabetes oder Arteriosklerose, Nierenerkrankungen begünstigen; und auch Schmerzmittel sowie Antibiotika können auf Dauer die Nieren schädigen.

So machst du deine Nieren stark

Richtig genießen und dabei die inneren Filterstationen pflegen? Geht ganz einfach, mit diesen Tipps für beste Power und eine optimale Filterfunktion:

Noch ein Wasser, bitte

Ausreichend trinken ist das ideale Nieren-Elixier! Am besten gleich ein großes Glas, lauwarm auf nüchternen Magen, direkt nach dem Aufstehen (gerne auch mehr); dann gleichmäßig über den Tag verteilt. Achte nur drauf, direkt nach dem Essen nicht zu viel zu trinken, um die Verdauung nicht zu stören.

Everytime is Teatime

Kreuzkümmel-, Fenchel- und Anistee steigern die Funktion der Nieren, lindern Krämpfe und Entzündungen.

Wenn zu viel Pitta im Spiel ist

Bei Pitta-verursachten Beschwerden, z. B. Brennen beim Urinieren, sind Kräuter wie Koriander und Petersilie empfehlenswert; außerdem Gurke, Kokosnuss, Spargel und Fenchel.

Wenn zu viel Kapha im Spiel ist

Ist ein Kapha-Übermaß der Grund für die Symptome (v. a. Zucker oder Eiweiß im Urin) kannst du deinen Organismus mit Kurkuma, schwarzem Pfeffer, Ingwer, Zimt und Thymian unterstützen.

Nierenschutz auf dem Teller

Super Starkmacher für das schützende Fettgewebe um die Nieren, sind Gerste, Buchweizen und Quinoa; adstringierende Lebensmittel wie Artischocke, Granatapfel, Zitrone und Honig.

Wasser essen

Wähle für deine Gemüseküche öfter mal Sorten mit hohem Flüssigkeitsgehalt, wie Gurke, Kürbis, Fenchel oder Sellerie. Diese „wässrigen“ Lebensmittel können den Stoffwechsel der Nieren verbessern.

Verdauung gut – Nieren gut

Wenn deine Verdauung funktioniert und aller „Input“ gut verstoffwechselt wird, entsteht kein Ama – der ayurvedische Ausdruck für alles Unverdaute und auch Giftige. Ama würde die Nieren nämlich zusätzlich belasten.

Schwitzen kann schützen

Mit dem Schweiß scheidet der Körper Abfallstoffe und Toxine über die Haut aus. Auch das nimmt den Nieren etwas Arbeit ab und kann sie zusätzlich unterstützen.

 
 
 
 
 
 
 
 
Zusammenfassung

Das Wichtigste To-Go

Unsere Nieren gehören nach Ayurveda zu den wichtigsten Ausscheidungsorganen, sie filtern Abfallstoffe und Toxine aus dem Blut.

Die Ursachen einer Nierenerkrankung bzw. einer geschwächten Niere können sehr verschieden sein und reichen vom gestörten Flüssigkeitshaushalt, bis hin zu Bluthochdruck.

Bemerkbar machen kann sich eine Nierenerkrankung unter anderem durch Juckreiz, Müdigkeit, aber auch sehr dunklen Urin, Schlaflosigkeit, sowie Schmerzen im unteren Rücken/Bauch.

Viel Wasser trinken hilft die Niere zu entlasten; am besten ein großes Glas gleich nach dem Aufstehen.

Damit die Nieren tun können, was sie sollen, spielt die Verdauung einmal mehr eine sehr wichtige Rolle. Wenn sie funktioniert, sind die Nieren weniger belastet.

Bewegung und das daraus folgende Schwitzen unterstützt die Organfunktion ebenfalls, weil auch mit dem Schweiß Abfall- und Giftstoffe ausgeschieden werden.

Grundsätzlich sind die Nieren Teil unseres „Selbstreinigungssystems“. Sie brauchen also keine spezielle Diät, um gesund zu bleiben; du kannst ihnen aber mit bestimmten Lebensmitteln, die z. B. einen hohen Wassergehalt aufweisen, viel Gutes tun.

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