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Ojas – die Stärke in dir
Wenn man sich mit der Immunität im Ayurveda beschäftigt, stößt man früher oder später auf das Wort „Ojas“. Doch was ist Ojas?
Grob gesagt ist Ojas die Essenz und die Stärke deines Körpers und deiner sieben Gewebe. Man könnte sie auch als eine Art Lebenskraft bezeichnen. Ojas bedeutet "das, was dich belebt" und es ist die Substanz, die unser Immunsystem und unsere geistig-emotionale Widerstandsfähigkeit unterstützt. Kurz gesagt: Ojas hält uns jugendlich, vital und strahlend.
Wie Ojas entsteht
Im Ayurveda wird die Produktion von Ojas auch mit dem Endprodukt unserer Nahrung gleichgesetzt. Diese Produktion dauert rund 30 Tage. Vergleichen kannst du das mit der Produktion mit Ghee:
Ghee (Butterschmalz) wird aus Butter raffiniert. Butter wiederum wird aus Sahne raffiniert. Sahne wird aus Milch raffiniert. Ähnlich funktioniert die Produktion von Ojas. Ojas wird aus den fortschreitenden Transformationen der Nahrung durch unsere Körpergewebe raffiniert.
Die sieben Gewebe
Dhatus
Ayurveda beschreibt insgesamt sieben Körpergewebe, die Dhatus genannt werden. Diese sind:
- Plasma
- Blut
- Muskultur
- Fett
- Knochen, Knorpel & Stützgewebe
- Knochenmark & Gehirn
- Keimzellgewebe, Fortpflanzungsorgane
Die genannte Reihenfolge ist hier von Bedeutung, da ein Gewebe auf das andere aufbaut.
Jedes Gewebe hat seinen eigenen Stoffwechsel, der jeweils nacheinander in Gang kommt. Wenn wir etwas essen, entnimmt im Kontext des Ayurveda also zuerst das Plasma die Stoffe, die es braucht und verstoffwechselt sie. Der Rest wird weitergegeben an das Blut. Dies verstoffwechselt ebenso die benötigten Anteile aus der Nahrung und gibt das Übrige an die Muskulatur weiter. Dieser Vorgang wiederholt sich Schritt für Schritt. Das Keimzell- und Fortpflanzungsgewebe gilt als das feinste Gewebe im Körper. Das Endprodukt, dass aus der Nahrung von diesem Gewebe raffiniert wird, wird als Ojas bezeichnet und im Herzen freigesetzt und gespeichert, um Körper, Geist und Emotionen zu nähren.
Laut Ayurveda ist demnach Ojas direkt mit unserer Verdauung verbunden und hängt daher auch von einer guten Verdauung ab. Wenn die Verdauung beeinträchtigt ist, ist auch die Produktion von Ojas beeinträchtigt. Nicht nur die Verdauung und der Stoffwechsel in unserem Magen müssen funktionieren, auch der Stoffwechsel der einzelnen Gewebe darf nicht gestört sein.
Stress raubt uns die Lebenskraft
Ojas wird vermindert, wenn deine Verdauung gestört ist. Du verlierst aber auch Ojas, wenn zu viel Stress und Unruhe in deinem Leben vorherrscht. Stress erzeugt Säure in deinem Körper und stört die Bildung von deinem ersten Gewebe, dem Plasma. Die optimale Bedingung für die Produktion von Plasma ist nämlich eine basische Umgebung. Zudem kann Stress zu Entzündungen und Giftigkeit im Blut führen, wodurch die Bildung des zweiten Gewebes, dem Blut, gestört wird. Stress kann auch dazu führen, dass der Körper auf seine Fettressourcen zurückgreift und somit das Fettgewebe belastet wird. Es gibt diverse Gründe, die die Produktion eines oder gleich mehrerer Gewebe stören können.
Wenn du zu wenig Ojas hast, zeigt sich das oft durch folgende Symptome:
- du machst dir grundlos Sorgen
- Angst und depressionsartige Zustände
- Herzklopfen
- Schlafstörungen
- Schwächegefühl
- Geschwächte Immunität
Ojas stärken – Kraft tanken
Ojas wird durch eine gute Verdauung und einen gesunden Lebensstil unterstützt, in dem sowohl gesunde Ernährung als auch die Reduktion von Stress eine wichtige Rolle spielen. Lies dir einfach folgende Tipps durch und versuche, so viel wie möglich davon in dein Leben und deinen Alltag zu integrieren:
- Freundschaften und liebevolle Beziehungen können wahre Wunder bewirken
- Sinn für Humor, eine positive Sichtweise und Leichtigkeit in deinem Leben
- Mutig leben und das tun, was für dich von Bedeutung ist
- Richtiges Atmen, Yoga und Meditation
- Zeit in der Natur verbringen
- Gesundes Essen, ausreichend Schlafen und ayurvedische, tägliche Routinen in deinen
- Alltag integrieren
- Achte auf frische, nahrhafte Lebensmittel wie Ghee. Nüsse, Trockenfrüchte, frische Früchte, Gewürze wie Safran, Kardamom, Zimt, viel frisches Gemüse, und vor allem frisch gekochte Lebensmittel