Feurig, selbstbewusst, emotional
Der Dosha-Typ Pitta im Überblick
Du hast herausgefunden, dass du ein Pitta-Typ bist. Dieses Wissen ist wie ein kostbares Geschenk. Es kann dir neue Möglichkeiten eröffnen, dein Leben rundum so gesund und harmonisch zu leben, wie es zu dir passt.
Menschen mit Pitta-Dominanz sind geprägt von der Kraft des Elements Feuer. Was das für dich bedeutet, wie es sich in deinem Charakter bemerkbar macht, welche Speisen und Alltagsroutinen zum Pitta-Typ passen – all das erfährst du hier.
Aber keine Sorge: Das Wörtchen „müssen“ ist tabu. Alle Tipps und Empfehlungen öffnen dir Türen zum Ausprobieren. Du brauchst nur anzuklopfen und dir mitzunehmen, was deinen Feelgood-Status erhöht.
Also los geht’s, du kannst dein persönliches Pitta-Geschenk gleich auspacken und auf deine innere Stimme hören: Was dir guttut, ist auch genau richtig für dich und deine Art zu sein!
Typisch Pitta
Lieber Power statt Ausdauer, lieber Fokus statt Funkenflug
Wenn du ein Pitta-Typ bist, werden wahrscheinlich einige dieser Beschreibungen auf dich zutreffen: Menschen mit einem dominierenden Pitta-Dosha sind in der Regel selbstbewusste, durchsetzungsstarke Persönlichkeiten. In ihrem Kopf rattert es blitzschnell, sie können sich meist gut konzentrieren und lieben die Ordnung genauso wie die Herausforderung. Kein Wunder, dass sich unter Unternehmern oft Pitta-Typen finden oder sie wegen ihrer Führungsqualitäten geschätzt werden. Wird die Pitta-Energie zu übermächtig, können Engagement und leidenschaftliches Tun in Ungeduld und autoritäres Verhalten kippen.
Charakteristisch für eine starke Pitta-Ausprägung ist außerdem ein stabiler, eher starker Körperbau, eine rege Verdauung und ein meist großer Appetit. Mit der Wärme stehen Pitta-Typen eher auf Kriegsfuß. Sie schwitzen tendenziell viel, bekommen leichter einen Sonnenbrand und werden in der Hitze schnell müde.
Grundsätzliche Pitta-Qualitäten
ölig, scharf, heiß, flüssig, sauer, bewegend, ätzend
Alles im Gleichgewicht?
Daran erkennst du deinen Balance-Zustand
Als Mensch mit gut ausbalanciertem Pitta kannst du Everybodys Darling sein – so charmant, höflich und in jeder Hinsicht korrekt, wie du bist. Du lebst deine Macher-Qualitäten aus, steckst voller Energie und packst Schwierigkeiten direkt an.
Ist Pitta in Dysbalance, ist diese Dosha-Energie also übermäßig stark, kann sich das in angestauter Wut und schneller Reizbarkeit bemerkbar machen. Zu viel Pitta kann uns auch weniger rücksichtsvoll gegenüber anderen Menschen machen oder wir richten die Strenge gegen uns selbst und stolpern über unseren übertriebenen Perfektionismus.
Körperliche Anzeichen können unter anderem Übelkeit oder Sodbrennen mit saurem Aufstoßen und Reflux sein, ebenso wie entzündete Ausschläge, Kopfschmerzen, eine unangenehme „innere Hitze“ sowie ein loser, eher flüssiger Stuhlgang.
Mögliche Ursachen für ein
Pitta-Ungleichgewicht
Fühlen wir uns „irgendwie unwohl“ oder haben wir sogar konkrete Beschwerden, bringt uns ein Blick auf die Ursachen schneller zur Lösung.
Wenn Pitta aus der Balance geraten ist, wirf als erstes einen Blick auf deinen Speiseplan: Steht zu viel Feuriges und Saures mit Chili, Pfeffer, sowie Essig und fermentierte Lebensmittel darauf? Oder wandern deine Hände bei der Fernseh-Session doch zu oft in die Chipstüte? Alkohol und Koffein heizen Pitta zusätzlich ein, ebenso wie Gerichte mit viel Öl. Vielleicht belastet dich aber auch gerade etwas in deinem persönlichen Umfeld – emotionaler Stress gehört ebenso zu den Faktoren, die dein Pitta befeuern.
Apropos Feuer: Manchmal genügt schon zu viel Sonnenbaden, um deine Pitta-Energie in die Höhe schnellen zu lassen.
Bitte beachte
Ein Zuviel an Pitta (auch Pitta-Störung genannt) kann jeder Dosha-Typ haben. Warum? Weil jeder Mensch unabhängig von seinem Typ alle drei ayurvedischen Lebensenergien in sich trägt. Mehr dazu findest du hier.
Balance-Booster:
So bringst du Pitta
wieder ins Gleichgewicht
Im Ayurveda gibt es unzählige Möglichkeiten, die helfen können, dein Pitta wieder in beste Ordnung zu bringen.
Frei nach dem Prinzip „Gegensätze ziehen sich an“ geht es dabei immer darum, dem dominierenden Dosha entgegen zu wirken. Im Fall von Pitta bedeutet das zum Beispiel, die Qualität „Hitze“ mit allem auszugleichen, was körperlich und mental Kühle und Ruhe verspricht.
Du kannst es einfach mal mit diesen Tipps probieren - je nachdem, was sich für dich gut anhört und anfühlt:
Komm‘ auf den Pitta-Geschmack:
Tipps für deinen Speiseplan
Um Pitta wieder in Balance zu bringen, sind süße, bittere und adstringierende Lebensmittel ideal. Nach den Vorstellungen der ayurvedischen Heilkunst hilft das dabei, den Köper zu kühlen und damit das zu viel an Hitze zu reduzieren.
Mit diesen Lebensmitteln
kannst du Pitta harmonisieren:
Fette: Butter, Ghee, Olivenöl, Sonnenblumenöl
Getreide: Reis, Hirse, Gerste, Buchweizen
Gemüse: Zucchini, Gurke, Chicoree, Kürbis, Brokkoli, Fenchel, Mungbohnen (andere Bohnensorten nur in geringen Mengen)
Früchte: Granatapfel, Banane, Kokosnuss, Melonen, Avocado, Frische Feigen, Apfel, Birne
Trockenfrüchte: Datteln, Rosinen, Feigen, Aprikosen
Kokosnussprodukte
Mandeln (eingeweicht in Wasser über Nacht), sowie Cashewnüsse (Achtung: andere Nüsse haben wärmende Eigenschaften!)
Milchprodukte: Ghee, Butter, Milch, Käse – jedoch kein Joghurt, Kefir, Quark
Frische Salate
Gewürze und Kräuter: Gewürznelke, Kardamom, Fenchel, Koriander, Minze, Petersilie
Mehr Spannendes
zum Thema
Noch mehr Tipps für Topf & Teller findest du im Artikel über die rundum ausbalancierte ayurvedische Ernährung.
Cool down: Mit diesen
Alltagsroutinen kannst du
Pitta beruhigen
Einen kühlen Kopf bewahren – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne – ist das Beste, was du tun kannst, um eine brodelnde Pitta-Energie wieder zu beruhigen. Diese leicht umsetzbaren Routinen können dir dabei helfen:
- Top-Tipp: Regelmäßige Meditation
- Nach dem Aufwachen bis zu 1 Liter Wasser trinken (bitte trinke aber nur so viel, wie es sich für dich gut anfühlt)
- Mahlzeiten in ruhiger Umgebung genießen
- Regelmäßiger Zyklus von Essen und Schlafen
- Moderate Bewegung wie Yoga oder Schwimmen
- Ideal sind auch Wintersportarten wie Skifahren oder Schlittschuhlaufen
- Sport in den frühen, kühlen Morgenstunden
- Beruhigende oder kühlende Aromen einsetzen (z. B. Lavendel, Rosenblüten, Minze)
- Massage mit Kokosöl (10 bis 20 min.)
Das besondere
Ayurveda-Aha
Bei jedem Menschen ist von Natur aus ein Dosha individuell stärker ausgeprägt als die beiden anderen. Damit charakterisiert es die gesamte Persönlichkeit: Körperbau, Temperament und Neigungen; die Beschaffenheit von Haut, Haaren, Gelenken und der Körpergewebe; die Ernährungsbedürfnisse, aber auch soziale und emotionale Aspekte, darunter die individuellen Fähigkeiten und Talente, die Berufs- und Partnerwahl und vieles mehr.
Anders gesagt: Unser Dosha Typ durchdringt und prägt unser gesamtes Leben in all seinen Facetten!
Der Dosha Typ ist angeboren und bleibt lebenslang unverändert. Das heißt nun aber nicht, dass man nur auf das Dosha achten sollte, mit dem man auf die Welt gekommen ist. Denn unabhängig von eigenen Dosha Typ kann sich eine Vata-, Pitta- oder Kapha-Störung entwickeln – also ein Zuviel der jeweiligen Energie. Das ist auch kein Wunder, denn unser aller Leben ist ständig Einflüssen und der schnellen Welt mit all ihren Veränderungen ausgesetzt. Da fällt es vielen Menschen schwer, die eigenen Bedürfnisse bewusst wahrzunehmen und danach zu leben.
Umgekehrt kannst du in deiner einzigartigen, angeborenen Dosha-Konstitution mit deinem Dosha Typ gut ausbalanciert sein. Dann bist du mit dir und deiner Natur im Einklang.
Zusammenfassung
Das Wichtigste To-Go
Pitta-Typen sind Menschen, bei denen das Pitta-Dosha überwiegt. Das Dosha steht übergeordnet für Transformation.
Pitta-Typen sind meist durchsetzungsstark und leidenschaftlich, dabei höflich und sehr ordnungsliebend. Ein Zuviel an Pitta kann sich unter anderem mit einem Gefühl der Ungeduld bis hin zu hitzigen Wutausbrüchen bemerkbar machen.
Dem Element Feuer zugeordnet, wird Pitta außerdem mit Hitze in Verbindung gebracht. Typische körperliche Reaktionen sind starkes Schwitzen, ein generelles inneres Hitzegefühl und entzündliche Symptome (z. B. Ausschläge)
Die ayurvedische Heilkunst strebt immer danach, das jeweils vorherrschende Dosha durch die passenden Gegensätze auszugleichen.
Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe tut Pitta-Typen gut – deshalb sind regelmäßige Meditationen ideal, sich Zeit nehmen fürs Essen und ein ausgeglichener Tag-Nacht-Rhythmus.
Süße, bittere und adstringierende Lebensmittel sind ideal, um ein Übermaß an Pitta auszugleichen.
Du bist und bleibst eine individuelle Persönlichkeit: Es ist also ganz normal, dass nicht alle Pitta-Eigenschaften auf dich zutreffen, und dir vielleicht nicht alle Tipps gleich gut gefallen. Experimentiere einfach ein wenig und wähle die Dinge aus, bei denen dein Inneres „Hurra!“ ruft.